Was sind Online-Rollenspiele (MMORPG)?
So genannte MMORPG(s) (Massively Multiplayer Online-Roleplaying Games) sind Rollenspiele im Internet, die meist mit mehreren tausend Teilnehmern in einer virtuellen Welt gespielt werden. Der Spieler übernimmt die Rolle eines fiktiven Spielcharakters, der sich durch Interaktion (Gespräch / Handel / Kampf) mit den anderen Mitspielern oder durch computergenerierte Aufgaben weiter entwickelt. So entsteht eine unglaublich aktive Umgebung in einer persistenten Welt, in der ständig interessante Dinge passieren, selbst wenn der Spieler nicht online ist. In den meisten Online-Rollenspielen kann man Häuser oder gar Städte bauen, andere Personen heiraten, die riesigen Welten erforschen, Schlachten gegen Spieler oder Monster führen und noch vieles mehr. Praktisch ein zweites virtuelles Leben... Weltweit existieren über 230 Onlinetitel dieser Art, von Zweitwelten wie Second Life, Science-Fiction Schauplätzen bis hin zu Fantasy-Szenarien wie der Herr der Ringe. Knapp 50 Spiele sind High-Budget Produktionen von ca. 10 bis 40 Millionen Dollar - der weltweite Durchschnitt liegt bei drei bis fünf Millionen Dollar für die Entwicklung eines Online-Rollenspiels. Wobei in Asien, das den weltweit größten Markt darstellt, auch wesentlich geringere Kosten entstehen. Ferner sind massig neue Titel in Entwicklung.
Der Markt
Der stark wachsende Markt der Onlinegames lässt auch Deutschland nicht aus. Weit über eine Millionen Menschen spielen in Deutschland, Österreich und der Schweiz so genannte Massive Multiplayer Online Roleplaying Games - Tendenz steigend. Alleine das Online-Rollenspiel World of Warcraft von Blizzard Entertainment spielen über 10 Millionen von weltweit ca. 110 Millionen Spielern. Besonders interessant: Seit der Veröffentlichung im Jahr 2004 bis heute steht das Spiel in den Top-Ten Verkaufcharts. Weltweit macht Blizzard, laut der New York Times, mehr als eine Milliarde Dollar Umsatz im Jahr.
Insgesamt gibt es knapp 30 lokalisierte Online-Rollenspiele. Wobei auch englische Titel von deutschen Kunden gespielt und aktuell noch diverse MMORPG übersetzt werden. So gut wie alle Spiele erheben eine Abogebühr im Rahmen von 5-15 Euro. Diese Gebühr soll die Kosten für Ingame-Support und Server decken, allerdings auch für unglaubliche Gewinne sorgen.
Es gibt jedoch auch Spiele, die andere Zahlungsmodelle anbieten - beispielsweise das so genannte Item-System. Hier wird das Spiel meist kostenlos angeboten, die Macher verkaufen allerdings besondere Spielgegenstände für reales Geld. Das System ist in Asien relativ erfolgreich, in Deutschland aber auch stark im kommen.
Der weltweit größte Hersteller von Computerspielen ist mittlerweile Activision Blizzard (Wert: 18,9 Milliarden US-Dollar) - die Firma Vivendi Games (Besitzer von Blizzard Entertainment) und Activision sind fusioniert. Vor allem wegen dem großen Erfolg von World of Warcraft ist diese Fusion überhaupt zustande gekommen.
Der bisher größte Publisher von Computerspielen, Electronic Arts (Wert: 14,1 Milliarden US-Dollar), versucht nun mit Warhammer Online (ein MMORPG basierend auf der Warhammer Lizenz) den Genreprimus World of Warcraft vom Thron zu stoßen. Warhammer Online ist ab September 2008 im Handel erhältlich, zusätzlich zum Spielkauf erheben die Macher eine Abogebühr in Höhe von ca. 13 Euro.
Auch interessant: Schon seit längerem hat der Spielemarkt die Film- und Musikindustrie übertrumpft. Experten gehen in den nächsten zwei Jahren auch noch von einer Verdopplung des Wachstums aus. Im Jahr 2007 verzeichneten nur die Videospiele ein Plus von 43 Prozent und bescherten der Industrie einen Umsatz von 17,9 Milliarden Dollar.
Quelle: MMORPG-Planet
